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Konzept zur Förderung der Lesekompetenz
Lesen lernt man nur durch Lesen
Wer gern liest, liest viel. Wer viel liest, liest gut. Wer gut liest, liest gern.
Unser Hauptziel ist es daher, „Freude am Lesen zu schaffen bzw. zu bewahren sowie Kinder zu befähigen, sich ihre Freizeitlektüre selbst auszuwählen und aus deren Lektüre größtmöglichen Gewinn für sich selbst zu ziehen. Schule kann Anregungen, Orientierung und Impulse geben.“
Hohe Kompetenz in einem Bereich kann nur dann erlangt werden, wenn von vonseiten des Lernenden eine hohe Motivation besteht, sich eine bestimmte Fähigkeit anzueignen. Deshalb stellt unser Konzept die Förderung der Lesemotivation an den Anfang. Sie ist die Basis für alle Kompetenzen, die im Laufe der Grundschulzeit erreicht werden sollen.
Förderung der Lesemotivation
Jedes Kind, das eingeschult wird, möchte gerne lesen lernen und fast alle verfügen über mehr oder weniger ausgeprägte Lesefähigkeiten: Von der Kenntnis einiger weniger Buchstaben bis zur kompletten Synthese sind alle Abstufungen vertreten.
Um allen Kindern von Anfang an Erfolgserlebnisse zu sichern und Über- bzw. Unterforderungen möglichst zu vermeiden, muss eine Leselernmethode gewählt werden, die viele verschiedene Zugänge ermöglicht.
Dies gewährleistet die an unserer Schule seit Jahren praktizierte Kombination aus „Lesen und Schreiben“ und systematischer Erarbeitung der einzelnen Laute.
Auf Elternabenden ist Leseförderung ein immer wiederkehrendes Thema, wobei die Eltern auch darauf hingewiesen werden, dass Leselust eine Eigenschaft ist, die nicht angeordnet werden kann, sondern sich nur in einem Klima entwickelt, in dem mit Büchern wertschätzend umgegangen wird. Die Eltern sollen erkennen, dass sie selbst durch ihr eigenes Leseverhalten auf das ihrer Kinder Einfluss nehmen. Wie in so vielen Bereichen ist die Schule hier auf die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus angewiesen. Die Eltern erhalten ggf. konkrete Ratschläge zur Auswahl der Texte / Bücher, wenn nötig, zu Übungsmöglichkeiten und –formen.
Im 1. und 2. Schuljahr steht der Aufbau der Lesefertigkeit noch stärker im Vordergrund, wobei auch hier großer Wert auf motivierende, abwechslungsreiche Präsentations- und Übungsformen gelegt werden muss.
Im 3. und 4. Schuljahr bestimmt die Ausbildung der Lesekompetenz Inhalte und Methoden des Leseunterrichts.
Ausgangslage:
Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt an unserer Schule bei etwa 75 %. Obwohl viele von ihnen in Deutschland geboren sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, hat ein großer Teil deutliche Defizite, sich in der deutschen Sprache mit passenden Worten und grammatisch korrekt auszudrücken. Auch etliche deutsche Schülerinnen und Schüler verfügen über keine altersgemäß ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit (eingeschränkter Wortschatz, nicht altersadäquat ausgebildetes Ausdrucksvermögen). Ganz besonders zeigt sich diese Schwäche im Bereich „Schriftliche Kommunikation“. Jedes Jahr wird auch der Anteil der Kinder mit Sprachproblemen höher, wie vom Stadtgesundheitsamt im Rahmen der Einschulungsuntersuchung festgestellt wird.
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UNTERRICHTSINHALTE |
METHODEN |
MEDIEN |
Auf Bücher neugierig werden |
Selbstgewählte Kinderliteratur, Klassenlektüre lesen und interpretieren, Buchausstellung in der Klasse, Buchtauschbörse in der Klasse, themenbezogene Buchausstellung, Teilnahme an Lesewettbewerben, Gespräche über außerschulische Leseaktivitäten, Buchempfehlungen aus Katalogen / Zeitschriften sammeln, Besuch der Kinderbuchausstellung (Büsing-Palais) |
Lieblingsbücher der Kinder, Ganzschrift, Leseecke mit differenzierten Leseangeboten (Bilderbücher, Lexikon, Märchen, eigene Feriengeschichten, Tierbücher...), themenbezogene Bücherangebote (Indianer, Ritter,...), Kurzgeschichten mit Fragen zum Text, Weitererzählgeschichten, Unterlagen für den Lesewettbewerb der Stiftung Lesen |
Sich mit Büchern versorgen |
Bücherbus regelmäßig besuchen, Bücher zu bestimmten Themengebieten ausleihen, eigene Klassenbücherei oder Leseecke einrichten, Bücherwunschliste erstellen |
Leseausweis erstellen lassen, Bücherbus besuchen, Leseecke mit wechselnden Bücherangeboten einrichten, angenehme Leseatmosphäre schaffen, Lesezeiten im Unterricht einplanen, Prospekte von Buchhandlungen sammeln und auslegen |
Lesen, vorlesen, vortragen |
Feste Vorlesezeiten einrichten (im Unterricht und auf Klassenfahrt), Lesemütter, Lesepass führen, freiwilliges Vorlesen aus einem „Wanderbuch“, Zuordnung Text – Bild / Text – Text, Lückentexte ergänzen, Freie Lesezeit geben, Lese-Mal-Texte, Bild-Wort-Memory, Figurinen, schriftliche Arbeitsanweisungen lesen und mündlich erörtern, Gedichte lesen, auswendig lernen und vortragen, sinnerfassendes Lesen von Texten (Auswahlantworten oder Fragen zum Text frei beantworten), Zusammenfassen von Texten oder einzelnen Kapiteln einer Ganzschrift, Weitererzählgeschichte beenden (Praxis Grundschule) |
Altersgerechte Kinderliteratur vorlesen, Lesebuch oder Ganzschrift zum Vorlesen, Lesemütter einladen, Wanderbuch, ansprechende Gedichte, selbsterstellte Geschichtenbücher, Schreibanlässe schaffen |
Literatur zusammenstellen |
Eigene Texte schreiben und vorlesen (auch Gedichte), Geschichten zu bestimmten Themen (z. B. Freude, Ferien) schreiben, vorlesen, als Geschichtenbuch binden und in der Leseecke auslegen, Vorlesebuch (mit eigenen Lieblingsgeschichten) als Klassenlektüre herstellen, eine Spielekartei aufbauen, eine Biografie über eine Autorin/einen Autor verfassen, Klassiker der Kinderliteratur präsentieren, alte und neue Kinderliteratur vergleichen, Fabeln untersuchen und einen Moralkatalog erstellen, Märchenfiguren aus verschiedenen Märchen zusammentreffen lassen |
Eigene Lieblingsbücher, Vorlesebücher, Lexikon, Biografien, Sachbücher, Klassiker der Kinderliteratur (z. B. „Struwwelpeter“, „Pippi Langstrumpf“), Klassenbücherei, Besuch des Bücherbusses oder der Stadtbibliothek, Neue Medien: PC, Internet |
Literatur kreativ gestalten |
Schreibwerkstatt (Märchen erfinden, literarische Vorlagen phantasievoll verändern, verfremden, gestalten), Dichterwerkstatt (eine neue Strophe zu einem Gedicht schreiben, gegebene Strukturen mit neuem Inhalt füllen, „Elfchen“, Poesie selbst produzieren), Bilderbücher vertexten, Steckbriefe zu Figuren aus Kinderbuchern verfassen, für Figuren aus Kinderbüchern Tagebucheintragungen verfassen, Texte in Hörspiele umsetzen und vertonen, Texte zeichnerisch umsetzen, Literatur in ein Rollenspiel/Theaterstück umsetzen, Literatur/Texte aus Büchern „verfilmen“ |
Gedichtbände, verschiedene Märchenbücher, Bilderbücher, Ganzschriften als Klassensatz, eine Leseecke einrichten, Vorlesebücher |
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Schlussbemerkung
Aufgrund der im Kapitel „Ausgangslage“ geschilderten Probleme arbeiten wir Lehrkräfte nahezu während des gesamten Unterrichts differenziert und intensiv an der Ausbildung von Lesekompetenz. Gleichwohl wird es jedoch selbst mit größtem Engagement nicht immer möglich sein, das strategische Ziel des Kultusministeriums zur Lesekompetenz für alle Schülerinnen und Schüler vollständig zu erreichen.
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Anhang
Vorschläge für Ganzschriften: - Buchstabenvogel - Max und Moritz - Der Wuschelbär - Der Findefuchs - Igel komm, ich nehm dich mit - Lachgeschichten - Märchen - Gespenstergeschichten - Ben liebt Anna - Fliegender Stern
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